Unterwegs in Sachen Bionik

Achtklässler präsentieren Lernparcours an Grundschulen

Beim Fachgebiet Bionik (zusammengesetzt aus BIOlogie und TechNIK) geht es darum, besonders pfiffige Entwicklungen in der Natur aufzuspüren, um sie als Vorbild für technische Lösungen zu nutzen und nachzuahmen. Schließlich hatte die Natur Millionen Jahre Zeit, um derartige Phänomene im langen Prozess der Evolution zu optimieren. Da lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Ein einfaches Beispiel ist der Klettverschluss, der den gekrümmten Häkchen der Klettfrüchte nachempfunden ist und hier wie dort als effektiver Haftmechanismus dient.

Die Schüler des WPK „Natur und Technik“ haben sich in Zweierteams auf die Suche nach weiteren Beispielen begeben. Herausgekommen ist ein Lernparcours mit fünf Stationen, bei denen ausgewählte Naturerscheinungen anschaulich und einfallsreich präsentiert wurden, und zwar vor Schülergruppen ihrer ehemaligen Grundschulen, bei denen das Thema Bionik auch mittlerweile auf dem Lehrplan steht. Es ging um

  • das Haftprinzip der Geckos, die sich an senkrecht stehenden Glasscheiben festhalten können,
  • den Lotuseffekt, durch den nicht nur Lotusblätter, sondern heute auch Regenjacken, Markisenstoffe, Duschwände oder andere schwer zu reinigende Fassaden- und Bedachungsoberflächen sauber gehalten werden,
  • die verblüffende Stabilität von superleichten Waben- oder Rohrkonstruktionen,
  • das Rückstoßprinzip als einfache wie geniale Fortbewegungsart und
  • den Traum vom Fliegen, bei dem sich die Menschen schon seit der Antike vom Flug der Vögel oder auch der federleichten Ahorn-Propellerfrüchte inspirieren ließen. (Ob Leonardo da Vinci schon vor 500 Jahren erahnte, was aus seinen auf dem Papier entwickelten Flugmaschinen einmal werden würde?)

Bei allen Forscherstationen wurde darauf Wert gelegt, dass sich die Effekte gut durch Modelle, Versuche oder die Naturobjekte selbst veranschaulichen ließen und zum Mitmachen einluden. Eine besondere Attraktion war der kleine Gecko, der bei seinen Kletterkünsten im Terrarium beobachtet werden konnte.

Der Spaß lag auf beiden Seiten: bei den Achtklässlern, die sich als Experten präsentieren durften (und dabei auch ihre ehemaligen Lehrer beeindruckten), und ebenso bei den Grundschülern, die sich Wissenswertes von den etwas Älteren ganz direkt und spielerisch vermitteln lassen konnten. Eine echte Win-Win-Situation!