Santa Ursula

Eindrücke

Einmal im Monat fahren Schülerinnen von Santa Ursula nach Miramar, um Spenden, die in ihrer Schule gesammelt wurden, dort zu übergeben. Beide Schulen wurden vom Ursulinenorden gegründet. Santa Ursula befindet sich zusammen mit dem Ursulinenkonvent im Stadtteil San Isidro. Die Schule hat ca. 1000 Schülerinnen, die vom Kindergarten bis zur Klasse 11 die Schule besuchen. Im Gegensatz zu San José in Miramar ist Santa Ursula eine reine Mädchenschule. Die Schülerinnen kommen aus dem Umfeld der Schule und gehören somit zur oberen Mittelschicht. Die deutsche Sprache spielt im Schulleben eine große Rolle, was auch durch deutschsprachige Plakate auf den Fluren und teilweise deutsche Beschriftungen der Räume sichtbar wird. Die Direktorin, Frau Brigitte Nuyken, gebürtig vom Niederrhein, leitet seit einigen Jahren die Schule. Genauso wie uns liegt auch ihr die Verbindung mit Miramar sehr am Herzen.

Eine besondere Erfahrung war für uns die Gestaltung des Wochenanfangs: An jedem Montagmorgen versammelt sich die Schulgemeinschaft auf dem Schulhof. Nach einem Gebet und dem Singen der Nationalhymne werden vom Balkon wichtige Informationen mitgeteilt und evtl. Gäste der Schule vorgestellt. Aufgrund der klimatischen Bedingungen in Lima ist dieser Wochenanfang im Freien ganzjährig möglich. Beim Blick vom Balkon wurde uns deutlich, dass Lima in einer tektonischen Unruhezone liegt: Im Falle eines Erdbebens muss jede Schülerin sich in einem ihr zugeordneten Kreis auf dem Schulhof einfinden. Besonderheit von Santa Ursula ist, dass die Sakramentenvorbereitung innerhalb der Schule stattfindet. So konnten wir an einem Firmgottesdienst in der Klosterkirche teilnehmen. Im Laufe eines Schuljahres prägen besondere Feste das Schulleben, z.B. Tag des Vaters, Bauerntag, Ursulafest, Theater- und Ballettaufführungen. Offene Türen erlebten wir beim Rundgang durch das Schulgebäude. Wir konnten uns ein Bild von der Arbeit nach der Montessori-Methode machen, aber auch sehen, wie gut die Schule mit technischen Hilfsmitteln ausgestattet ist.

Unser gesamter Aufenthalt war geprägt von herzlicher Gastfreundschaft. So nahmen sich Rosa-Maria Serrano, eine Deutschlehrerin, und Brigitte Nuyken viel Zeit, uns auch mit dem Umfeld der Schule vertraut zu machen. Bei typisch peruanischem Essen, zu dem uns die Schwestern von Santa Ursula und von San José eingeladen hatten, bekamen wir einen ersten Einblick in ihre vielfältigen Erfahrungen aus dem Alltag beider Schulen.